Eine muntere Diskussion zeichnete sich bereits am Samstagmorgen nach Eintreffen der Teilnehmer ab: Wird Schnorchel nun mit einem weichen „ch“ (wie in Ich) oder harten „ch“ (wie in Ach) gesprochen? Schnell zeichnete es sich ab, dass es neben dem berühmten Weißwurstäquator eben auch einen Schnorcheläquator gibt, welcher sich irgendwo zwischen Bayern, Sachsen rüber nach Baden-Württemberg und hoch nach NRW zieht. Final lässt sich dies wohl erst durch weitere Seminare klären. Aber wie kamen wir überhaupt darauf? Richtig wir waren ja beim Kindertauchlehrer, und für die kleinen Menschen gibt es auch kleine Schnor… Atemrohre!
Steffen begrüßte alle Teilnehmer und wir starteten überpünktlich in den Präsenzsteil des Wochenendes, in welchem wir alles über das Tauchen mit Kindern, deren Ausrüstung, dem medizinischen Hintergrund sowie Grenzen und Einschränkungen kennenlernen sollten. Susanne und Steffen hielten den langen Theorieblock sehr kurzweilig, dennoch hatten wir uns irgendwann eine Pause, das Mittagessen und anschließend ein paar Süßigkeiten verdient. Aber bevor wir zur Mittagspause aufbrechen konnten, ging die Tür auf und grinsend kam jemand mit dem Satz „Ich bringe die Opfer“ hereinmarschiert: 4 aufgeweckte Kids im Alter von 10 bis 12 Jahren beäugten uns Täter und machten sich sofort über unsere streng rationierten Süßigkeiten her.
Wer hier also Opfer und Täter ist, müssten wir nochmal ernsthaft ausdiskutieren.
Bald ging es dann mit unseren furchtlosen 4 zum nächsten Tatort - dem Schwimmbad. Hier standen jedem Kind, 3 Anwärter und ein Ausbilder zur Verfügung. Um es abzukürzen, keinem von uns wurde langweilig und wir hatten alle Hände voll zu tun. Vom kurzen Aufwärmtraining, über Tarier- bis zu Rettungsübungen wurde alles probiert. Natürlich kam auch das Spielen unter Wasser nicht zu kurz. Bei 20 Personen unter Wasser wurde das stellenweise sehr „kuschelig“ und wiederum waren wir froh, dass wir beim Tauchen uns in drei Dimensionen bewegen konnten.
Bald war es auch schon wieder vorbei und das wohlverdiente Abendessen rief. Anschließend erzählte uns Testkind Arian noch einiges über die Tauchausrüstung für Kinder: offen, direkt, schonungslos und mit den Augen eines Kindes.
Tag 1 war geschafft, einige Hartgesottenen trafen sich noch zum Netzwerken auf ein Dekobier / Dekowein / Dekolimo, andere hingegen waren ziemlich kaputt und zogen sich in die Zimmer zurück (darunter waren nicht die sogenannten Opfer, das muss an dieser Stelle mit aller Deutlichkeit gesagt werden).
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker erbarmungslos viel zu früh, denn auch heute stand einiges auf dem Plan: etwas Theorie und nochmal Schwimmbad. Die Opfer und Täter wurden fleißig durchgetauscht, alle hatten ihren Spaß und es wurde viel gelacht.
Danach folgte jedoch der Ernst des Lebens, es stand die schriftliche Prüfung an. Die armen Opfer (diesmal sind sicher nicht die Kinder gemeint) mussten sich 20 Fragen stellen. Wir wurden jedoch solidarisch von den Kindern unterstützt, welche ebenfalls mit uns die Prüfung schrieben.
Vor dem Mittagessen gab es dann noch den Daumen hoch von den Prüfern, dass alle Anwärter bestanden haben und wir ab jetzt keine Ausreden mehr haben, Kinder nicht ausbilden zu dürfen bzw. können.
Das Wochenende war lehrreich und unterhaltsam zugleich. Ein herzlicher Dank geht daher an Steffen und Susanne, welche von Gerd, Markus und Tom unterstützt wurden. Dem Team der Sportschule Baden-Baden möchten wir ebenfalls für Verpflegung und Unterkunft danken.
Und last but not least möchten wir uns auch bei unseren Opfern bedanken, welche uns sehr eindrücklich gezeigt haben, dass Tauchen mit kleinen „Erwachsenen“ keine Kleinigkeit ist: Arian, David, Mats und Raik.






